März und April

Der März ist noch ziemlich kalt und windig bei uns, und die Winterjacke ist meist obligatorisch. Bei blauem Himmel und im Windschatten kann man es schon gut aushalten, aber direkt an der Küste ist es gefühlt noch richtig Mützenwetter mit rote-Nasen-Garantie. Gut, man sieht dann auch schon die ersten, die mit kurzen Hosen rumlaufen, aber das sind dann meist hartgesottene junge Männer, die es gar nicht mehr abwarten können, ihre tätowierten Beine zu präsentieren.

Im April geht es dann richtig los. Das erste Grün sprießt und die Bäume färben sich langsam von ihrem winterlichen graubraun in ein zartes, frisches und leuchtendes Frühlingskleid. Es kommt fast alles gleichzeitig und auch unheimlich schnell. Blühende Bäume an den Straßenränder und der satte Löwenzahn mit seinem warmen Gelbton auf den Wiesen, oder sogar wie hier mitten am Strand, lassen echte Frühlingsgefühle aufkommen. Es ist, als explodiere das Leben und die Natur.

Der Wonnemonat Mai

Ab Anfang/Mitte Mai fängt der Raps an zu blühen und das gibt dann ein unglaubliches Bild. Der klare, tiefblaue Frühlingshimmel zusammen mit dem frischen Grün der Bäume, Pflanzen und Wiesen und dann noch das Neongelb der riesigen, oft endlos scheinenden Rapsfelder. Das ist wirklich einmalig für diese Region, denn wo sonst ist es so flach, dass man überhaupt das Gefühl haben kann, Gelb zu sehen, soweit das Auge reicht? 

Dieses Neongelb, gepaart mit dem leuchtenden Grün und Himmelblau waren für mich immer der Inbegriff des Wonnemonats Mai!

Der Sommeranfang im Juni

Anfang Juni wechseln dann die Farben. Das Grün der Bäume und Wiesen wird satter und ist nicht mehr so leuchtend hell. Dazu gesellt sich dann der knall rote Mohn an den Wegrändern oder auf brach liegenden Feldern. Gepaart mit blauvioletten Kornblumen. Es ist ein wahrer Farbenrausch.  Und diese Mischung ist wirklich unglaublich. An keinem anderen Ort habe ich das so üppig und großflächig erlebt, wie an der Küste von Mecklenburg Vorpommern.

Wer schon mal in dieser Jahreszeit hier oben an der Ostseeküste war, dem brennen sich diese Farben und die Helligkeit des hohen, blauen Himmels für immer in Erinnerung. 

Besonders in dieser Zeit stellt man auch die Geschwindigkeit fest, mit der die Tage jetzt wieder heller werden. Im vergleich zum Süden Deutschlands ist es hier im hohen Nord-Osten nämlich tatsächlich im Winter etwa 30 min eher dunkel und im Sommer dafür genauso lange länger hell. Das bedeutet, dass es hier im Winter um 16:00 tatsächlich stockfinster ist! Das bedeutet ab auch, daß wir hier richtig schnell aufholen müssen, damit es dann Ende Juni die hellen Nächte geben kann und es dann nur ca. 4 Stunden richtig dunkel ist in der Nacht, wenn überhaupt! Aber dann sind wir ja schon mitten im Sommer und das ist dann ein ganz anderes Thema!