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Wer kennt sie nicht?!

Wer kennt sie nicht, die wuchtigen und seit Jahrzehnten unveränderten Körbe an den deutschen Stränden? Sie gehören unverwechselbar zu unseren Stränden dazu, sowohl an Ost- wie auch an der Nordsee. Ihr Farbspektrum reicht von blau, weiß über rot und innen sind sie (fast immer) gestreift. Natürlich ist die Rede von unseren Strandkörben. Nur die wenigsten wissen allerdings, dass die ihren Ursprung in Rostock haben!

Wer hat nicht schon Kindheitserinnerungen an diese bunten, großen Sitzkörbe? Stolz ragten sie in der Mitte unserer selbst gebauten und aufwändig mit Muscheln und anderen Strandutensilien gestalteten Strandburgen auf. Und jeden Morgen wurde die Strandburg aufs neue wieder renoviert und aufgebaut, wenn Wind und Wellen oder unachtsame Strandbesucher sie beschädigt haben.

Heute ist für die Strandburgen meiner Kindheit kein Platz mehr.  Die waren übrigens ein ganz deutsches Phänomen und sind ein ganz eigenens Thema. Die Körbe stehen  heute eng bei dicht und werden jeden Abend wieder von den fleißigen Strandkorbvermietern ordentlich in Reih und Glied gestellt. An den Hauptstränden an Nord- und Ostsee ist man deutlich zusammengerückt. 

Eines hat sich aber nicht geändert. Die Körbe sehen tatsächlich noch fast genauso aus, wie schon seit Jahrzehnten und fast sogar wie vor 100 Jahren. Etwa 1,60m hoch, 1,20 m breit, 70-80kg schwer.

Was viele jedoch nicht wissen, ist die Tatsache, dass der Strandkorb seine Herkunft in Rostock hat. Im Frühjahr 1882 wollte Elfriede von Maltzahn, eine an schwerem Rheuma erkrankte, ältere und vermutlich gut betuchte Dame, ihre Sommerfrische in Warnemünde verbringen. Sie bat den Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann, ihr eine Sitzgelegenheit zu bauen, damit sie trotz ihrer Erkrankung ihre Tage am Strand genießen könnte. Und so schuf der Meister einen einsitzigen Stuhl aus Weiden- und Rohrgeflecht und mit grauen Markisenstoff ausgestattet. Folgebestellungen blieben nicht aus und weil er eben diesen Stuhl weiterentwickelte, zum Zweisitzer ausbaute und ihn als Urtyp des heutigen Strandkorb gestaltete, gilt er, ungeachtet einiger Vorläufer von Strandstühlen an der Nord- und Ostsee, als der Erfinder des Strandkorbes.

Das Patent hat sich allerdings erst Johann Falck gesichert, einer der Angestellten Wilhelm Bartelmanns. Noch heute erinnert der Namenszug „Rattanmöbel Johann Falck Hansestadt“ an einer wunderschönen Hausfassade in der Kröpeliner Tor Vorstadt (KTV).

Mittlerweile ist die Produktion und Vermietung ein fester Bestandteil im Saisongeschäft. Über 100.000 Körbe werden vermietet. Diese Körbe müssen im Frühjahr alle an den Strand transportiert und aufgestellt und im Herbst wieder ausgebessert, ersetzt und eingelagert werden. Nicht zu vergessen, dass sie jeden Morgen wieder fein säuberlich aufgereiht stehen. Und wer schon einen 80kg Strandkorb im Sand versucht hat, in die Sonne oder später in den Schatten zu wuchten, der weiß, was das für eine harte Arbeit ist.

Und der Nachfrage ist keine Grenze gesetzt. Das Symbol der deutschen Strände hat auch schon prominenten Hinterteilen gedient. Angela Merkel ließ anlässlich des G8 Kipfels im Juni 2007 in Heiligendamm einen Korb in XXXL anfertigen. Der Korb ist heute noch zu bewundern. Im Grand Hotel in Heiligendamm.

Die existierenden Manufakturen produziert etwa 3000 Körbe im Jahr.  Mit etwa 100.000 Strandkörben an den deutschen Küsten ist das ein beträchtliches Saisongeschäft für die Tourismusbranche. Nicht wenige der Körber sind in Privatbesitz, z.B. von Hotels oder FeWo-Betreibern, die dann von den Gästen exklusiv genutzt werden können und zum Teil eine persönliche Note haben! Die Geschichte der grossen Körbe geht aber weiter. Seit 2016 stehen an einigen Nord- und Ostseestränden Schlafkörbe, die 2 Personen Platz und Schutz vor Wetterbedingungen bieten. Wer möchte nicht einmal eingekuschelt die Nacht am Strand verbringen, zusammen mit dem oder der Liebsten und einer guten Flasche Wein?!

Viele dieser Körbe landen allerdingst nicht an den deutschen Stränden, sondern seit den 90er Jahren vermehrt in unseren Gärten und auf Terrassen. Und für den passenden Betrag sind sie mit eingebauter Bar, Musikanlage oder Kühlschrank ausgestattet. Alles ist möglich. Kein Wunder, schließlich erinnert uns doch nichts so stark an unbeschwerte Strandtage, wie ein weißer Strandkorb mit blau-weiß gestreiften Polstern, oder?! 

von Nicole Läbe 14. Februar 2022
Unsere Ostseeküste ist nicht nur im Sommer schön! Und sie bietet so viel mehr, als nur kilometerlange weiße Sandstrände. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es hier besonders ruhig und erholsam. Und wer mal richtig was für sein inneres Gleichgewicht tun möchte, dem stelle ich hier mal eines unserer wunderschönen Landhäuser vor, die viel mehr bieten, als nur Bed & Breakfast.
von Nicole Läbe 7. Juni 2021
Von jeher war das Frühjahr meine liebste Jahreszeit an der Ostsee. Um genauer zu sein, der Mai und der Juni. In südlichen Gefilden (auch Deutschlands) zählt das vielleicht schon zum Frühsommer. Aber wir erinnern uns: der kalendarische Sommeranfang ist erst der 21.06. Und tatsächlich fängt der Frühling hier oben an der Ostsee auch erst gut 4 Wochen später an als in südlicheren Bundesländern. Aber wenn es dann losgeht, dann mit Wumms!
von Annett Liskewitsch, Die Schrittemacher 29. August 2020
Die Schrittemacherin Annett Liskewitsch hat sich der Bewegung verschrieben. In diesem Blogbeitrag will sie uns anregen, uns mal reizen zu lassen. Und zwar von unserem einzigartigen Klima an der Ostseeküste - zwischen Meer und Wald. Ein echtes Reizklima zum Wohle von Körper und Geist! Also, bequeme Laufschuhe an und los.........
von Nicole Chr. Läbe 22. August 2020
Hier werden Sammler fündig. Und es macht nicht nur Spaß, sondern es entspannt auch ungemein, das Sammeln von Steinen, Hühnergöttern, Bernsteinen und Co.
von Nicole Läbe 27. Mai 2020
Nicht nur für Einheimische! Die Hanse Sail! Schon bei dem Namen bekommen alle Freunde des Segelsports, Windjammerliebhaber, Küstenfans, Ostseeverrückte oder einfach nur alle Freunde des Maritimen leuchtende Augen. Und das jetzt schon seit 30 Jahren. Und heute, am Donnerstag dem 6.08.2020 wäre es wieder soweit. Heute würde die 30. Hanse Sail vom Stapel laufen. Aber wie bei so vielen Events hat uns Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht! Die erste Hanse Sail fand vom 22.-28. Juli 1991 statt, damals noch unter dem Namen Hanseatische Hafentage. Und seit dem findet sich jedes Jahr am 2. Wochenende im August alles im Rostocker Hafen ein, was in der maritimen Welt Rang und Namen hat. Heute gehört die maritime Großveranstaltung zu den weltweit größten Treffen von Traditionsseglern und Museumsschiffen.
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